Lichterfahrt setzt ein Hoffnungszeichen

Landwirte und Schlepperfreunde erfreuen mit geschmückten Traktoren wieder die Menschen in Waldems

BERMBACH. „Es ist nicht einfach all die Lichterketten und Beleuchtung am Schlepper festzubekommen, da hält kein Kleber“, sagt Uwe Feix, Landwirt aus Bermbach, bei winterlichen minus sieben Grad Celsius und betont: „Aber etwas Kordel und Droot hilft dem Bauer in der Not.“ Mit fünf Schlepperfreunden aus Waldems sowie weiteren Landwirten und deren Traktoren war er am späten Samstagnachmittag zum Treffpunkt Sängerhalle gekommen, um mit all den geschmückten und beleuchteten Maschinen gegen 17 Uhr im Konvoi zur Weihnachts-Lichterfahrt aufzubrechen.

Gut 15 Kilometer durch all die Ortschaften bis nach Steinfischbach sollte sich dann die fahrende Lichterkette bewegen. Eine Aktion, die schon im vergangenen Jahr während der Corona-Pandemie für viele glückliche Gesichter bei Jung und Alt an der Wegstrecke und den Fenstern sorgte und manch einen auch inspiriert hatte, mit Feuertonne zur Glühwein-Party in die Garage einzuladen. So auch diesmal wieder.

Auf der Strecke schließen sich Teilnehmer spontan an

„Es ist einfach schön, besonders all die strahlenden Kinderaugen zu sehen, wenn wir mit all den Lichtern in Kolonne an ihnen vorbeifahren. Das ist unser Weihnachtsmarkt“, freut sich Thilo Rauch von den Schlepperfreunden aus Nieder-ems und wirft einen Blick in die Runde all der Schlepper, die sich mittlerweile bei Einbruch der Dunkelheit zur Fahrt am Bermbacher Treffpunkt eingefunden haben. Wobei all die durchweg ausgefeilten Konstruktionen mit viel Herzblut festgezurrt sind, von bunten Rundumleuchten, Weihnachtsmütze, Weihnachtsbaum über den Hirsch auf dem Frontlader bis hin zu funkelnden Lichtern aufgebracht am Radlager.

„Wie man sieht, auch mit Kleinigkeiten kann man viel Freude bereiten“, betont Hendrik Heilhecker, Landwirt aus Esch, und unterstreicht die Faszination der Leute für die Lichterfahrt, die für einen Funken Hoffnung in diesen Zeiten steht. Lichtblicke, die nicht nur Kinderaugen strahlen lassen, sondern die parallel auch die Landwirtschaft in ein gutes Licht rücken sollen, wie Feix anmerkt und auf die positiven Auswirkungen der einheimischen Landwirtschaft auf den ländlichen Raum aufmerksam machen sollen, die erhaltenswert sei. Eine doppelte Botschaft also, die die weihnachtliche Lichterfahrt zu den Leuten bringt.

Die Lichterfahrt werde von etlichen Sponsoren, darunter etwa Jagdpächter aus Waldems, unterstützt, lässt Feix wissen und berichtet in diesem Zusammenhang von den Schokoladen-Nikoläusen, die die Landwirte im Rahmen der Aktion mit vier Schleppern am Tag zuvor an Kindergärten verteilt hätten. Dann ist es so weit und die Dunkelheit gibt letztlich den Weg frei für die lichte Fahrt, die sich sogleich gar zauberhaft durch die Ortsmitte schlängeln wird. Wobei immer der, der in der jeweiligen Ortschaft zu Hause ist, vorne fährt, wie Feix unterstreicht und sich über all die Landwirte freut, die sich auf der Strecke auch noch spontan der Lichterfahrt anschließen. Feix erzählt: „So war es auch im vergangenen Jahr.“

Claudia Kroll-Kubin